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Home > Allgemeine Informationen > 200 Jahre Wellensittiche: Happy birthday, Hansi! | ||||
![]() Die Entdeckung im Outback ![]() ![]() Tier- und Naturschutz waren zu jener Zeit noch kein großes Thema. Wellensittiche wurden zuhauf in der Natur gefangen und per Schiff nach Europa gebracht. Die mehrere Monate langen, entbehrungsreichen Schiffsreisen brachten unzähligen Wellensittichen den Tod, worüber sich seinerzeit jedoch leider kaum ein Mensch den Kopf zerbrach. In Europa wuchs die Nachfrage immer mehr, aber viele der damals sehr teuren Wildfänge starben am Zielort nach kurzer Zeit (unter anderem aufgrund der Strapazen der langen Reise), weshalb erste Zuchtbemühungen gestartet wurden. Für Deutschland sind die ersten Nachzuchterfolge für das Jahr 1855 verbrieft. Alle damals nachgezüchteten Wellensittiche waren wie ihre wilden Verwandten an Brust, Bauch und unterem Rücken grün gefärbt, das Gesicht war weiß und Teile des Körpers waren schwarz-gelb gemustert. Kunterbunte Vogelschar ![]() Weil in Gefangenschaft gehaltene Vögel jedoch in den meisten Fällen vor Fressfeinden sicher sind, können Individuen, bei denen sich spontane Farbmutationen einstellen, meist problemlos überleben. Dies galt auch für die in Menschenobhut gezüchteten Wellensittiche. Es gelang den Züchtern mit der Zeit, circa 100 verschiedene sogenannte Farbschläge bei den Wellensittichen hervorzubringen. Möglich wurde dies durch geschickte Verpaarung besonders gefärbter Individuen. Doch groß die farbliche Vielfalt der Wellensittiche heutzutage sein mag, niemals sind bisher Wellensittiche mit roten oder rötlichen Federn gezüchtet worden und dies wird in Zukunft - zumindest auf natürlichem Wege - auch nicht geschehen. Der Grund dafür ist, dass im genetischen Bauplan der Wellensittiche kein roter Gefiederfarbstoff vorgesehen ist. Die Farbpalette der heutigen Ziervögel umfasst die Farben Schwarz, Weiß, Gelb, Grün, Blau, Mauve, Oliv, Braun und Grau in verschiedenen Nuancen und Mischformen, so dass beispielsweise auch Türkis als Mischung aus Gelb und Blau vorkommt. Zudem sind unterschiedliche Gefiederzeichnungen entstanden, Züchter sprechen hier beispielsweise von Gesäumten, Lacewings oder Opalin-Vögeln. Sogar Haubenwellensittiche brachten die Bemühungen der Züchter hervor. ![]() Übersicht über einige Farbschläge der Wellensittiche Gefiederte Riesen Zwar empfinden die meisten Vogelfreunde Wellensittiche als von Natur aus schön, den Briten waren die kleinen Papageien aber trotz der in Gefangenschaft erzielten Farbvariationen des Gefieders nicht schön genug. Ein künstliches Schönheitsideal wurde festgesetzt, dem die auf der Insel gezüchteten Vögel entsprechen sollten - der "Standardsittich" war geboren. Standardwellensittiche, die im englischen Sprachraum als "English Budgies" bezeichnet werden, sind deutlich größer als die Wildform. Sie können im Extremfall eine Körpergröße von bis zu 23 cm Körpergröße erreichen. Ihr Kopfgefieder ist sehr dicht und lag, sodass die Augen aus bestimmten Perspektiven nicht zu sehen sind. Außerdem tragen sie erheblich mehr Kehltupfen (dunkle Punkte auf den Federn im unteren Gesichtsbereich) als ihre australischen Vorfahren. Bei den wilden Wellensittichen und ihnen noch immer ähnlichen, kleinen Heimvögeln zieren nur sechs kleine, schwarze Punkte das Gesicht, siehe Abbildung untern: ![]() Heimvogeldasein mit Schattenseiten Der Siegeszug der Wellensittiche als Heimvögel schien unaufhaltsam: In den 1980er Jahren waren Wellensittiche in Deutschland als Haustiere sehr beliebt. Damals kauften Schätzungen zufolge etwa 800.000 Menschen pro Jahr (mindestens) einen Wellensittich. Die Zahlen sind inzwischen rückläufig, dies gilt jedoch nicht nur für Wellensittiche, sondern für Heimvögel im Allgemeinen. So manchen Tierschützer freut dies, denn je weniger Wellensittiche verkauft werden, desto geringer ist für die Tiere die Wahrscheinlichkeit, ihr Dasein in einem Haushalt als einsamer Einzelvogel fristen zu müssen. ![]() |
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