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Achtung: Das Lesen dieses Birds-Online-Kapitels sollte niemals den Gang zum Tierarzt ersetzen! Erfahrungsbericht von Shari Glaser, April 2009 Yoda und die Infektion des Gehirns
Da es Sonntagmorgen war, versuchte ich mich erst einmal im Internet schlau zu machen. Das einzige, was ich zu diesem Symptom finden konnte, war ein Artikel über Gehirnerschütterungen. Das war für mich auch recht schlüssig. Yoda war schon immer ein kleiner Tollpatsch und ist öfter mal recht hart gelandet, weil er die Entfernungen anscheinend nicht allzu gut abschätzen konnte.
Es kam jedoch leider alles anders: Nach eineinhalb Wochen war die Kopfhaltung wieder sehr tief - sogar tiefer denn je - und ich setzte ihn für eine Nacht wieder in den Krankenkäfig, um ihm Ruhe zu gönnen. Es war nun Freitagabend. Samstagmorgen bin ich dann mit ihm zu einem vogelkundigen Tierarzt gefahren. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen und die Unsicherheit und Schuldgefühle wuchsen immer mehr in mir. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich das Richtige getan hatte, als ich so lange gewartet hatte. Seinen Freund Gandalf habe ich mitgenommen. Ich dachte, das wäre dann weniger Stress für Yoda, weil er nun einmal sehr an seinem Freund hing. Die Ärztin schaute sich den Kleinen genau an, stellte viele Fragen und dann wurde der kleine Schatz geröntgt. Auf dem Röntgenbild war zu erkennen, dass seine Leber stark geschwollen war. Die Ärztin erklärte mir, dass eine geschwollene Leber auf eine Entzündung im Körper hinweist und dass sie davon ausginge, dass es eine Infektion im Bereich des Gehirns ist. Denn nur eine solche Erkrankung würde solch ein Symptom verursachen. Sie schlug mir vor, Yoda sofort dort zu lassen, damit er jeden Tag mit einem Antibiotikum behandelt werden kann. Auch Gandalf dürfte ich dort lassen, damit keiner von beiden allein bleiben müsste. Ich entschied mich, beide dort zu lassen und trennte mich nun für sieben Tage schweren Herzens von den Süßen. Heute weiß ich, dass das nicht meine beste Entscheidung war. Doch dazu später. Ich habe dann am Dienstagmorgen bei der Tierärztin angerufen, um mich nach den Beiden, insbesondere nach Yoda, zu erkundigen. Die Ärztin teilte mir mit, dass Yoda bisher keine Besserung zeige, doch dass es noch Hoffnung gäbe. Ich solle mich am Donnerstag noch einmal melden. Das tat ich auch. Diesmal sprach ich mit einem anderen Arzt. Ich weiß bis heute nicht warum, weil ich danach nicht mehr zu dieser Praxis gegangen bin und die internen Abläufe nicht kenne. Doch dieser teilte mir mit, dass die Kopfhaltung wohl immer noch schief sei, doch dass es Yoda definitiv gut ginge. Er wäre sehr aktiv und würde den ganzen Laden aufmischen. Das beruhigte mich dann endlich mal… Am Freitagabend durfte ich die beiden endlich wieder abholen. Endlich! Meine Wohnung war so leer ohne die Pieper! Also bin ich am Freitag direkt nach der Arbeit zur Praxis gefahren und hab die beiden Süßen freudig in Empfang genommen. Sie waren super drauf und zwitscherten und zankten um die Wette in ihrem kleinen Transportkäfig. Ich redete noch kurz mit dem Tierarzt und der teilte mir dann mit, dass Yoda die Kopfhaltung beibehalten wird. Er würde nicht darunter leiden und sich auch nicht daran stören. Er meinte, Yoda wäre zu gut drauf, als dass er Schmerzen haben könnte. Nun habe ich meinen Yoda hier mit seinem kleinen "Schönheitsfehler" und er ist beinahe der munterste und aktivste Geselle hier. Also scheint es in unserem Falle gut ausgegangen zu sein. Mittlerweile bin ich bei einer anderen, sehr viel besseren vogelkundigen Ärztin und diese hat Yoda wegen der Kopfhaltung noch einmal untersucht. Sie hat sowohl einen Kropfabstrich als auch eine Kotuntersuchung durchgeführt. Die Kotuntersuchung hat sie aus folgendem Grund gemacht: Sie hatte bereits Vögel in Behandlung, die genau diese Kopfhaltung zeigten. In diesen Einzelfällen kam diese Kopfhaltung von einem Wurmbefall. Doch bei der Kotuntersuchung konnten keine Parasiten nachgewiesen werden. Auch sie ist nun der Meinung, dass die Kopfhaltung eine neurologische Folge der Infektion ist und dass Yoda damit absolut kein Problem hat. Sie meint aber auch, dass er immer ein Kandidat in meinem Schwarm sei, den man beobachten müsse. Denn falls es ihm einmal schlechter gehen sollte, müsse man sofort reagieren, weil er wohl anfälliger wäre.
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