Achtung, Mutterkorn!

Fruchtkörper des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea)
Fruchtkörper des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea)

Heimvögel mit selbst geernteten Wildgräsern und Wildhirserispen zu füttern, stellt eine gesunde Ergänzung des Speiseplans dar. Aber nur dann, wenn man die Tiere nicht mit Samenständen von Gräsern füttert, die mit einem stark giftigen Schlauchpilz infiziert sind. Man bezeichnet diese Dauerform des Pilzes Claviceps purpurea als sogenanntes Mutterkorn. Diese Pilzdauerform ähnelt in ihrem Aussehen einem echten Korn, ist aber in aller Regel etwas größer und dunkel violett bis mattschwarz gefärbt.

Zwar sind meist Getreideähren wie Roggen, Weizen und Triticale von diesem Pilzbefall betroffen und gelegentlich auch Hafer und Gerste. Doch Wildgräser können ebenfalls infiziert sein. Findet man Grasrispen oder -samenstände, die dunkle, längliche „Körner“ enthalten, sollte man vorsichtig sein und diese den Vögeln auf gar keinen Fall servieren.

Der Mutterkornpilz ist deshalb so gefährlich, weil er giftige Alkaloide produziert. Für einen Menschen können fünf bis zehn Gramm dieser „Körner“ tödlich sein. Das bedeutet: Benagt ein kleiner Heimvogel auch nur einen von diesem Pilz befallenen Grassamen, verläuft der Kontakt mit dem Mutterkorn für das Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich!

Weitere Informationen über Mutterkorn finden Sie bei Wikipedia.de.

Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) auf Knaulgras (Dactylis glomerata)
Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) auf Knaulgras (Dactylis glomerata)
Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) auf Honiggras (Holcus)
Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) auf Honiggras (Holcus)