Zur Vogelhaltung gehört auch das regelmäßige Reinigen des Käfigs sowie
des Zimmers, in dem der Sittich seinen Freiflug genießen darf. Vogelsand
oder alternative Einstreu sollten Sie je nach
Anzahl der von Ihnen gepflegten Vögel alle zwei bis drei Tage wechseln. Darüber
hinaus ist es wichtig, den gesamten Käfig, die Näpfe und die Stangen in
regelmäßigen Abständen zu reinigen.
Käfigreinigung
Das Plastikunterteil und das Gitter lassen sich in der Bade- oder Duschwanne gut abbrausen.
Feuchten Sie den Käfig erst einmal an und lassen Sie das Wasser auf den getrockneten
Kot einwirken. Nach fünf Minuten ist es sehr leicht, den Kot abzuwischen. Ich verwende
dafür ein Spülschwämmchen, welches ich mit ein wenig
Neutralseife beträufle. Damit reibe ich das Gitter und das
Käfigunterteil gründlich ab, bis sich sämtliche Schmutzbeläge gelöst
haben. Anschließend dusche ich beides mit sehr heißem Wasser ab.
Bei dieser Reinigungsmethode benötigt man kein aggressiven Reinigungsmittel, da das
heiße Wasser einige Keime abtötet. Achten Sie unbedingt darauf, dass kein Schaum
am Käfig zurück bleibt, denn dieser ist nicht gesund für die Vögel.
Auf desinfizierende Reinigungsmittel kann man weitestgehend verzichten, wenn man mindestens
einmal pro Woche den Käfig auf diese Weise reinigt. Zu viel
Desinfektionsmittel wirkt sich schädlich auf das Immunsystem der
Vögel aus, da so keinerlei Keime mehr vorhanden sind und das Abwehrsystem der Tiere
geradezu verweichlicht. Setzen Sie Desinfektionsmittel nur dann ein, wenn es nötig ist,
also zum Beispiel wenn ein Vogel krank ist. Waschen Sie anschließend den Käfig
besonders gründlich ab, damit keine eventuellen Reste des Reinigungsmittels zu
Vergiftungen bei Ihren Tieren führen!
Napfreinigung
Fress- und Trinknäpfe sowie Badehäuschen sollten Sie täglich reinigen,
Badehäuschen natürlich nur dann, wenn sie ständig im Einsatz sind. Zum
Reinigen von Fressnäpfen aus Plastik empfiehlt sich heißes Wasser. Legen
Sie die Näpfe einige Minuten in das heiße Wasser und wischen Sie sie dann mit
einem Spülschwämmchen gründlich aus. Gegen
hartnäckigen Schmutz setzen Sie am besten Neutralseife ein.
Die nebenstehende Abbildung zeigt ein extremes Beispiel für mangelnde Hygiene. In
dem Trinknapf haben sich am Grund mit der Zeit Algen gebildet, siehe rote Markierungen.
Wasser aus solchen Trinknäpfen ist für Wellensittiche und andere Ziervögel
extrem gesundheitsgefährdend, da sich Bakterien und andere Krankheitserreger darin
massenhaft tummeln.
Trinkröhrchen, wie sie in letzter Zeit besonders beliebt geworden sind, lassen sich
nicht ganz so leicht reinigen. Niemals sollte sich in ihnen irgendeine Art von Belag bilden.
Sie müssen stets absolut sauber sein, da sich sonst Keime und Krankheitserreger
zuhauf im Trinkwasser der Vögel befinden. Ich wasche die Trinkröhrchen meiner
Sittiche zweimal täglich mit heißem Wasser aus. Das durchsichtige "Rohr"
reinige ich mit einem dünnen Flaschenreiniger, den ich eigens
dafür gekauft habe und für nichts anderes verwende. Auch
Zahnbürsten eignen sich recht gut für die Reinigung der
Trinkröhrchen.
Die undurchsichtigen Unterteile der Trinkröhrchen lassen sich leicht mit einem
Wattestäbchen säubern. Achten Sie darauf, dass sich auch in den Ecken keine
Beläge bilden. Wenn Sie das Trinkröhrchen mindestens einmal täglich wie
oben beschrieben reinigen, benötigen Sie außer dem Flaschenreiniger und dem
Wattestäbchen und heißem Wasser kein Reinigungsmittel. Hartnäckige
Beläge weiche ich in Seifenlauge auf. Starke Desinfektionsmittel sind nur nötig,
wenn ein Vogel des Bestandes krank ist.
Trinknäpfe und anderes Trinkgeschirr sollte nach der Reinigung
immer gründlich austrocknen. Manche Krankheitserreger, unter ihnen Trichomonaden, die
schlimme Kropfentzündungen verursachen, können außerhalb des
Vogelkörpers in Wasser überleben. Deshalb ist es so wichtig, dass die
Trinkgefäße ganz austrocknen, bevor sie erneut zum Einsatz kommen.
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Reinigung der Sitzstangen
Immer wieder kommt es vor, dass die Vögel ihre Sitzstangen und Schaukeln vollkoten.
Am leichtesten lassen sich Holzstangen reinigen, wenn man sie zuvor in heißem Wasser
einweicht. Die aufgeweichten Kotbällchen kann man mit einer
Nagelbürste leicht wegschrubben. Bitte verwenden Sie keine
Reinigungsmittel, wenn Sie Naturäste als Sitzstangen verwenden. Reste des
Reinigungsmittels bleiben auch nach gründlichem Abwaschen in der Rinde zurück,
die die Vögel gelegentlich fressen. Wechseln Sie lieber regelmäßig die
Stangen aus, um Krankheiten vorzubeugen.
Auf gar keinen Fall sollten sich auf Sitzstangen regelrechte Harnsäurekristalle bilden
können, weil sie zu selten und zu nachlässig gereinigt werden. Die nebenstehende
Abbildung zeigt eine über längere Zeit falsch gereinigte, vollkommen verdreckte
Sitzstange, die für Ziervögel ein Gesundheitsrisiko darstellt, da sich auf ihr
krank machende Keime festsetzen können.
Reinigung des Freiflugzimmers
Verschmutzungen im Freiflugzimmer rühren meist vom Kot der Vögel. Die kleinen
Häufchen lassen sich sehr leicht entfernen, wenn man einige Hilfsmittel zur Hand hat.
Unempfindliche Flächen bearbeite ich vor, indem ich die getrockneten Kotballen abkratze.
Dafür verwende ich einen Eiskratzer aus Plastik, wie man ihn ansonsten
für das Enteisen von Autoscheiben verwendet. Aber auch ein Spachtel tut hier gute
Dienste, sofern der Untergrund vollkommen unempfindlich ist. Die verbleibenden Kotspuren
weiche ich mit Hilfe einer Sprühflasche für Blumen ein, die
ich dafür mit klarem Wasser befülle. Nach fünf Minuten Einweichzeit sind
die Kotreste so sehr aufgeweicht, dass sie sich leicht wegwischen lassen. Zum Wischen
verwende ich ein Spülschwämmchen und eine Lauge aus
Neutralseife. Sehr hartnäckige Kotspuren schrubbt man am besten
mit einer Nagelbürste weg. Auch beim Reinigen des Freiflugzimmers
gilt: Starke Desinfektionsmittel sind normalerweise nur dann nötig, wenn ein Vogel
erkrankt ist.
Abschreckende Beispiele Mitunter bekommen Menschen, die im
Tierschutz aktiv sind, sehr erschreckende Dinge zu Gesicht. Nicht
selten sind Vogelkäfige darunter, die dermaßen verdreckt sind, dass man
sich fragt, wie die Vögel darin überhaupt überleben konnten. Die
folgenden Bilder sind solche Negativbeispiele, die Ihnen anschaulich
vor Augen führen sollen, was Sie unbedingt in Ihrer Vogelhaltung
vermeiden sollten.

Der Fressnapf ist mit Kot und Urin bedeckt und somit
sehr unhygienisch

Dieser Vogelkäfig wurde eindeutig erheblich zu
selten gereinigt

Die Kunststoffwanne dieses Vogelkäfigs ist mit
weißem 'Urinstein' bedeckt, was auf eine
unzureichende Reinigung über einen längeren
Zeitraum schließen lässt

Unhygienischer geht es kaum: An diesem Fressnapf
klebt jede Menge Vogelurin
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