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Unter
bestimmten Umständen können Wellensittiche recht aggressiv sein. Dies ist
oft dann der Fall, wenn sie sich bedrängt fühlen. Wenn beispielsweise ein
aufdringlicher Verehrer einem Weibchen wieder und wieder zu nahe kommt,
obwohl die Vogeldame ihm bereits mittels ihrer Körpersprache ihre Ablehnung
zu verstehen gegeben hat, kann es geschehen, dass das Weibchen aggressiv
wird und sich gegen den aufdringlichen Herrn ruppig zur Wehr setzt.
Eine weitere typische Situation, in der Aggression zu
beobachten ist, hat ebenfalls mit Wellensittichweibchen zu tun. Wenn sie
einen für sie passenden Brutplatz gefunden haben, dann gibt es in einiger
Entfernung rund um diesen attraktiven Nistplatz ein kleines Revier, in dem
die Tiere keine Eindringlinge dulden - außer vielleicht ihre Partner. Nähert
sich ein anderer Vogel oder ein Mensch diesem Revier, steigt die
Aggressivität der Weibchen und sie zeigen dies mit ihrer Körperhaltung an.
Eine dritte Situation, in der sich häufig hohe Aggressivität
beobachten lässt, ist bei Krankheit. Wenn ein Vogel unter Schmerzen leidet
und sich zurückgezogen hat, kann das Tier sehr aggressiv werden, sobald sich
ihm jemand zu sehr nähert. Auch in diesem Fall zeigt der Vogel durch seine
Körpersprache an, dass er innerlich sehr angespannt und aggressiv ist.
Reagiert ein Artgenosse oder Mensch nicht auf die körperlichen Signale,
die bei einem Wellensittich mit hoher Aggressivität einhergehen, kommt es
infolgedessen meist sehr schnell zu einem Kampf oder zu heftigen Bissen,
weil der bedrängte Vogel keine andere Möglichkeit mehr sieht, den
aufdringlichen Kontrahenten auf Abstand zu halten.
Aggressive
Wellensittiche nehmen nicht immer dieselbe Körperhaltung an. Es kann sein,
dass sie aufrecht stehen oder aber sich hinkauern, was beispielsweise bei
Weibchen am Nistplatz häufig zu beobachten ist. Charakteristisch bei
Aggression hingegen die Gefiederstellung im Gesicht und am Kopf. Das
Stirngefieder (siehe Markierung 1) und die Federn an den Wangen liegen
relativ eng an. Deutlich aufgerichtet sind hingegen einige Federn am
Hinterkopf (siehe Markierung 2). Dem Vogel stehen gewissermaßen "die
Nackenhaare zu Berge".
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